Diese Sommertour 2017 war zur einen Seite wieder irre, zur anderen jedoch auch enttäuschend. Wie es jedoch immer so ist – nichts ist beständiger als die Veränderung. Outdoor unterwegs zu sein, ist mit der Situation klarzukommen … eins nach dem anderen.
Unsere Tour planten wir von Köln über Österreich, Slowenien … immer der Adria entlang durch Kroatien und Albanien bis letztendlich nach Patras (Griechenland). Die Wahl unserer Pferde lag wieder – wie immer – beim Can-Am Outlander.
Wie üblich wollten wir so schnell wie möglich Deutschland hinter uns lassen und verweilten letztlich am 2ten Abend in Österreich – in der Nähe des Wörthersee und leider auf einem Zeltplatz. Jeder, der Österreich kennt, weiss wie strikt die örtlichen Behörden Wildcampern gegenüber (aber auch zu Recht) reagieren. So richtig entspannt wurde es in Slowenien. Auch hier gilt ein Verbot von wilden Biwak. Wo kein Kläger – kein Angeklagter. Unser Grundsatz ist stets der selbe: „Bleib unterm Radar, mach keinen Stress und sei stets freundlich.“. Eigentlich selbstverständlich.
Angekommen in Slowenien – und es ist ein kleines Land, an einem halben Tag kann man auch schon durch sein – suchten wir einen schönen und interessanten Ort zur Übernachtung. Die Wahl fiel recht schnell auf die Soča (dt. Save). Ein Fluss in einer sagenhaften Umgebung den man gesehen haben muss. Wir waren extrem beeindruckt! Stahlblaues Wasser, glasklar bis auf den Grund, riesige wildlebende Forellen, eiskalte Erfrischung an herrlich sonnigen Tagen. Umrahmt von einer irren Kulisse der süd-östlichen Alpen. Etwas leichtsinnig waren wir schon – rückblickend. Wir schliefen direkt im Flussbett, keine 10m vom Wasser entfernt, in einer Kurve. Leute sagten uns später wieviel Glück wir doch gehabt hätten. Hätte es in den Bergen geregnet, würde der Fluss innerhalb von Minuten um einiges an Wasser mehr haben – eigentlich klar. Glück gehabt. Euch raten wir davon jedoch ausdrücklich ab! 😉
TIPP: wilder Biwak an der Soča
Die Fahrt ging weiter über Triest nach Pula (dt. Pola). Triest ist schön, Pola … naja. In Pola sind schöne und uralte Bauten aus römischen Zeiten – wem dies interessiert hat hier seine Spielwiese – ansonsten haben die Kommunisten hier ihre baulichen Hinterlassenschaften. Die Übernachtung war dann östlich der Spitze bei Pola, direkt an der Adria. Hier sind etliche kleine Wäldchen entlang der Küstenlinie – und wir waren nicht die Ersten die dort übernachteten. Nicht, dass es dreckig oder vermüllt gewesen wäre. An verschiedenen Stellen waren bereits „Tische“ und „Sitzgelegenheiten“ an und zwischen Bäumen sowie auf Baumstümpfen (ehr weniger professionell) vernagelt. Irgendwie gemütlich. Aber – unsere Hängematten hatten eine große Auswahl zur Montage und dies mit einem herrlichen Blick auf die Adria, samt Sonnenaufgang.
TIPP: wilder Biwak an der Adria bei Pola
Nachdem wir über die größeren Inseln der kroatischen Adria Cres und Krk gefahren sind, nahmen wir Kurs mit Richtung Plitvitzer Seen. Winnetou lässt grüßen. Den Rundgang um die „Fallenden Seen“ nahmen wir nicht – kurz einmal dagewesen zu sein, verließen wir den Nationalpark und suchten uns am Rande der Parkgrenze eine Übernachtungsmöglichkeit in den Wäldern. Hier kamen die Quads voll und ganz auf ihre Kost. Mit Motorrad – keine Chance. Mit den Quads haben wir uns mit dessen Seilwinden den Berg hinauf gezogen, zu einer sicheren Position. Nächsten Tag ging es weiter nahe der bosnischen Grenze Richtung Zadar. Noch heute sind in dieser Gegend vom Krieg in den 90ern jede Menge zerschossene Häuser zu sehen.
Auf dem Weg nach Zadar durchfährt man innerhalb einer für deutsche Maßstäbe recht kurze Strecke – als wenn man von Magdeburg nach Berlin fährt – drei Klimazonen. Plitvitzer Seen, alles grün und jede Menge Wälder und Felder bei gemäßigten Temperaturen – über einen Berghang hinweg hinunter in eine wüstenähnliche Gegend (wo auch Winnetou gedreht wurde) bei sehr trockener und warmer Luft – letztendlich zur Adria wo die Palmen wachsen. Was dann hier auf diesem Weg aber wirklich irre war … inmitten der „Wüste“ ein kleiner Fluss, und hier an einer Stelle Wasserfälle mit klaren und eiskalten Gebirgswasser umringt mit viel Grün. Dem Ganzen hat ein Restaurant mit einem ansässigen Campingplatz die Krone draufgesetzt – auch weil dem freien Baden inmitten der Wasserfälle, oberhalb wie unterhalb, nichts im Wege steht. Eine echte und wortwörtliche Oase. Absoluter Tipp!
TIPP: Oase in “Wüste”, Wasserfälle, Camping, Restaurant
Nachdem wir die Gegend um Zadar herum unsicher machten, machte einer der beiden Outlander vollständig schlapp. Der Service in Zadar sah sich nicht in der Lage, dem Pferd wieder Leben einzuhauchen. So flogen wir zurück nach Köln und holten die beiden Maschinen mit Auto und Trailer wieder nach Deutschland zurück. Letztendlich wars die Benzinpumpe.
Slowenien und Kroatien sind zwei wunderschöne Länder. Jaja … das Ösi-land auch ein wenig 😉 Herrliches Europa – es lebe Europa!